Baumpflegearbeiten

Die ZTV Baumpflege¹ ist ein umfassendes Regelwerk für die Pflege von Bäumen. Alle notwendigen Normen und technischen Standards für die Praxis werden aus aktuellen, wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfahrungen darin zusammengefasst. Damit wird eine sichere Grundlage für detaillierte Leistungsbeschreibungen und baumpflegerische Maßnahmen geschaffen, die für Kunden und Ausführenden verständlich und nachvollziehbar sind.

¹ Zusätzliche Technische Vertragsbedienungen und Richtlinien für Baumpflege

Obstbaumschnitt greifswald

Baumpflge nach ZTV

  • Jungbaumschnitt

    Das Ziel sind verkehrssichere Bäumen mit individuellem Habitus und arttypischem Erscheinungsbild. Diese Schnittmaßnahmen dienen dem Aufbau und der Entwicklung von Jungbäumen. Eine sorgfältige Schnittführung und ein maßvolles Auge sind Voraussetzung für die Existenz von einem zukunftsfähigen Baumbestand . Bei regelmäßiger Pflege, etwa alle 1-3 Jahre, sind die Schnittflächen klein und in der Regel rasch geschlossen. Es sollten Konkurrenztriebe, kreuzende und reibende Äste entfernt oder eingekürzt, Leittriebe herausgearbeitet und das Lichtraumprofil vorbereitet werden.

  • Kronensicherung

    Eine Verbindung von Kronenteilen kann stabilisierend wirken und ein Ausbrechen von Starkästen verhindern. Je nach Bedarf können weitere, unterstützende Schnittmaßnahmen notwendig werden. Der Einsatz sollte sich auf geschädigte und augenscheinlich gefährdete Bäume, im Hinblick auf die Verkehrssicherheit, beschränken. Die Nutzungsdauer der Sicherungssysteme ist meist auf 10 Jahre beschränkt und eine regelmäßige, dokumentierte Kontrolle durch fachkundiges Personal ist notwendig.

  • Lichtraumprofil

    Im öffentlichen Verkehrsraum ist der Sicherheitsabstand und die Herstellung des Lichten Raumes zum Baum geregelt. Die erforderlichen Maßnahmen orientieren sich an Baumart, Umgebung und Alter und sollten gerade beim Jungbaum mit besonderer Aufmerksamkeit bedacht werden .

  • Totholzentfernung

    Häufig ist die Bildung von Totholz ein natürlicher Vorgang, der fast jeden Baum betrifft und eine normale Reaktion auf die Einflüsse im Baumumfeld darstellt. Oft zu erkennen ist die optimale Schnittstelle am Astring, wo lebendiges und totes Gewebe getrennt sind und der Baum sich vor eindringenden Pilzen und Mikroorganismen schützt. Auch Veränderungen in der Umgebung eines Baums (Grundwasserstandsänderung, Wurzelverdichtung, Beschattung) können zu vermehrter Totholzbildung beitragen. Eine Totholzbeseitigung ist das ganze Jahr möglich und kann aus Gründen der Verkehrssicherheit oder aus optischer Sicht nötig sein.

    Totholz ist ein wichtiger Lebensraum mit hoher ökologischer Bedeutung für eine Vielzahl von Insekten und Pilzen und sollte erhalten werden wo dies möglich ist.

  • Kronenpflege

    Die Kronenpflege beugt unerwünschten Entwicklungen in der Krone vor, dabei wird überwiegend im Fein- und Schwachastbereich geschnitten. Hierbei werden tote, kranke, absterbende, sich kreuzende oder reibende Äste entnommen. Diese Maßnahme beinhaltet die Totholzentfernung und den Lichtraumprofilschnitt und ist damit die umfassendste Leistung für einen Baum. Bei normalen Bedingungen sollten keine weitere Maßnahmen in den folgenden 3-5 Jahren notwendig sein.